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Möglichkeiten der Energieeinsparung

Auch eine Espressomaschine hat einige Möglichkeiten, Energie einzusparen.

Die Maschine ist so konstruiert, dass es sich sogar lohnt sie nach den Bezügen auszuschalten, selbst wenn man erwartet, dass man in den nächsten 20-30 Minuten die Maschine erneut nutzen wird.

Im Wesentlichen tragen dazu die isolierten Boiler bei. Um jeden Boiler ist eine Schicht aus 10mm Nadelfilz und nach aussen wird der gesamte Boiler mit Isolation durch eine stabile Edelstahlhülle abgeschlossen. Das sieht sieht nicht nur sauber aus, sondern sorgt auch dafür, dass die Isolierung gleichmäßig an Ort und Stelle bleibt und somit über die gesamte Nutzungsdauer wirkt.

Als Pumpen setzen wir von Olab das Modell ‚Silent Green‘ ein, die nur mit 35 Watt auskommt. Da das aber immer noch zuviel Leistung ist, wird die Pumpe beim Bezug gedimmt und ist somit noch einmal leiser bei ~30% reduzierter Leistungsaufnahme. Damit liefert die Pumpe weniger Wasser und wir vermeiden damit, das unnötig viel Wasser über ein Ventil in den Tank zurückgeführt werden muss.

Die Maschine verfügt über einen Eco-Modus, in dem die Boiler auf eine niedrigere Temperatur abgesenkt werden. Das reduziert den Wärmeverlust und die Maschine ist trotzdem schnell wieder betriebsbereit. Der Eco-Modus kann zeitgesteuert aktiviert werden oder über einen Schalter im Webinterface. Zusätzlich gibt es noch eine einstellbare Abschaltzeit – also eine Zeitspanne in der die Maschine ungenutzt ist und deswegen dann herunterfährt.

Außerdem kann man den Dampfboiler abstellen: gleich beim Start oder im laufenden Betrieb oder bei dem Einsatz von Timern zum Start der Maschine.

In Verbindung mit der konstruktiv vorgesehenen Einsparung bietet die Maschine somit sinnvolle Möglichkeiten, die man nutzen kann, um den Energieverbrauch wirksam zu senken.

 

 

Die Systematik

Um eine Einordnung der Messwerte und der Wirksamkeit der Maßnahmen zur Einsparung von Energie zu bekommen, wird die Arbeit von Tobias Milz von den Kaffeemachern zitiert, inbesondere die Ausführungen zur LaMarzocco Micra und Lelit Bianca. Die dort dargestellten Messungen haben eine sinnvolle Systematik und bieten gute Ansätze zum Weiterdenken.

Die Artikel sind:
La Marzocco Linea Micra – Top-Dualboiler im Test
Lelit Bianca V3 im Espresso-Test

Wenn man sich genauer anschaut, wofür Energie verbraucht wird, dann kann man durchaus sagen, dass einige Verbräuche wohl eher konstant/unbeeinflussbar seitens der Maschine sind. Der Bezug eines Espressos wird immer dazuführen, dass x ml Wasser von 20°C auf 90°C erhitzt werden und das kann keine Maschine günstiger erledigen. Einziger Unterschied: Wenn am Ende eines Bezug viel Wasser aus der Gruppe in die Abtropfschale geleitet wird, dann wird auch viel Energie verschwendet. So wird ein 2-Kreiser der Xenia in diesem Punkt immer besser abschneiden, als eine Maschine mit E61-Gruppe, die nach dem Bezug ziemlich viel aufgeheiztes Wasser in die Abtropfschale leitet.
Diesen Verbrauch für Espresso zu ermitteln, dürfte nicht aber so einfach sein. Eine Idee könnte sein, den Verbrauch einer Maschine in einer Stunde ohne Bezug zu messen und dazu im gleichen Zeitraum 20 Espressi zu machen (mit immer gleicher Menge, 25ml) und die beiden Verbrauchswerte zu vergleichen. Oder man nimmt die Menge Espresso (25ml) und addiert das Abwasser und errechnet die Energie, die man braucht um die Gesamtmenge Wasser von 20°C auf 90°C zu erhitzen.

Mit Ausnahme der Frage, wie viel Energie durch das Abwasser verloren geht, könnte man aber für eine grundsätzliche Betrachtung der Maschinen Schäumen und Bezug aussen vorlassen, weil diese Werte fast ausschließlich durch den Nutzer bestimmt werden (Häufigkeit und Dauer) und es technisch wohl eher keinen Ansatz gibt, energieärmer zu beziehen oder zu schäumen. Mehr dazu ganz am Ende.

Genauso ist die Frage gelagert, wie viel Energie Schäumen braucht.

Der Verbrauch zum Aufheizen einer Maschine wäre demgegenüber eine Größe, die durchaus wichtig ist. Und die steht in Verbindung zu der Größe der Maschine, insbesondere zur (1) Kesselgröße und (2) Fläche der Brühgruppe, die für mehr oder weniger Wärmeverlust durch Abstrahlung sorgt. Dazu kommt noch ggf. die Wirksamkeit einer (3) Boilerisolierung in der Startphase.

Die Ergebnisse

Aussen vorgelassen was ‚aufgeheizt‘ bedeutet, sieht man, dass größere Maschinen mehr Energie beim Start verbrauchen. Neben der Zeit, wie lange das dauert, ist das sicherlich eine wichtige Größe zur Bewertung.

Da Maschinen oft und gerne nach einem Bezug weiterlaufen gelassen werden, ist die 2. wichtige Frage: wie viel verbraucht so eine Maschine in zBsp. 1 Stunde ohne dass sie genutzt wird. Da geht es dann u.a. um die Isolierung bzw. die Fähigkeit einer Maschine Wärme zu halten:

Wenn man nach 1 Stunde einen Bezug macht, ist der ‚Ruheverbrauch‘ interessanter Wert. Jedoch gibt es noch 2 andere denkbare Szenarien, die hier berücksichtigt werden müssen. Man könnte nach einem Bezug die Maschine ausstellen und nach 1 Stunde wieder anstellen. Oder die Maschine kennt einen Eco-Modus.

Ergänzend zu den Ideen von Tobias Milz und den obigen Überlegungen, hängt man an die 60 Minuten Ruhephase (Maschine anlassen / ECO-Modus anschalten / Maschine ausschalten) eine 10 minütige Startphase an dessen Ende man den Verbraucht misst. Das wäre dann der Zeitpunkt an dem jede Maschine fertig für einen Espresso wäre und dann hätte man die realen Kosten für eine einstündige Ruhephase. Der Verbrauch des Espressos oder des Schäumens wäre dann wieder mehr oder weniger eine konstante Größe (mit Ausnahme des Abwasserverlustes).

Bis an das Ende der 60 minütigen Ruhephase sähe das so aus:

Schaltet man die Maschine dann wieder an (Messung 2 und 3), dann sind die Verbräuche:

Die Praxis

Mit den Verbräuchen für Aufheizen und dem Verbrauch für 1 Stunde ‚Ruhe‘ hätte man so Art Grundfähigkeit einer Maschine ermittelt, wie gut sie die Wärme nutzt.

Schaut man sich die letzte Spalte an, dann sieht man, dass Ausschalten sich immer lohnt, man es aber mit mehr Wartezeit bezahlt. Wobei man anmerken muss, dass die 0,3233 kWh der 1. Zeile eigentlich nur 0,3008 kW sind, weil man beim ‚Durchheizen‘ keine Aufwärmphase hat.

Diese beiden Werte sind erst einmal keine Werte, die die Praxis abbilden. Sie sind eine Art Minimum, vll. vergleichbar mit den Verbrauchswert von Autos (Herstellerangaben). Um praxisnahe Werte zu bekommen, müsste man aber nur die (immer gleichen) Werte für Bezug und Schäumen addieren und so kann sich jeder im Prinzip im Voraus errechnen, was ihn der Einsatz der Maschine X kosten wird. In den oben angeführten Links werden 0,009 kWh für einen Espresso und 0,017 kW für das Schäumen genannt.

 

de_DEDeutsch